Baumperlenkunst entsteht in der Natur. Baumperlen werden auch „Schlangeneier“ genannt. Sie bilden sich, wenn der Baum eine Verletzung seiner Rinde erfährt oder wenn er mit seiner „Haut“ Einflüssen ausgesetzt ist, gegen die er sich schützen muss.
Die Wunde wird vom Baum selbst verschlossen und „verschorft“; es bildet sich über viele Jahre ein Kallus (Baumperle oder Schlangenei), der irgendwann von allein abfällt und in den Kreislauf der Natur zurückkehrt, indem er vermodert.
Bevor dies passiert, gehen Baumperlen-Künstler auf die Suche nach Bäumen, an denen sich „reife“ Baumperlen befinden. Diese werden vorsichtig abgetrennt, kurz bevor der Baum sie von selbst abwirft,
Sie werden behutsam von ihrer Rinde befreit und zu kleinen oder größeren Skulpturen verarbeitet. Dabei hat die Natur bereits den Großteil der künstlerischen Gestaltung erledigt; dem Baumperlen-Künstler bleibt die verantwortungsvolle Aufgabe, das Kunstwerk der Natur zu vollenden und dabei dessen wesentliche Merkmale zu erhalten Dazu muss er überaus vorsichtig zu Werke gehen.
Ich mache dies seit ungefähr 14 Jahren mit zunehmender Leidenschaft. Diese Form der Gestaltung in der Natur im Einklang mit der Natur und mit Formen der Natur hat in all den Jahren nichts von ihrer Faszination verloren – im Gegenteil, für mich ist es eine der schönsten Formen, meine Kreativität auszuleben, und ich erlebe dies immer wieder neu.